Vokales Instrumentalspiel in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts - Vortrag und Workshop mit Claire Genewein

Sa, 30.04.2016, 10:00‒17:00  Uhr

10.00—11.00 Uhr: Vortrag
11.00
13.00 Uhr: Workshop Teil 1
14.00
17.00 Uhr: Workshop Teil 2

Die Flötistin Claire Genewein spricht zum Thema Instrumentalmusik als ungesprochener Text. Vokales Instrumentalspiel in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Anschluß hält sie einen Workshop in dem die Studierenden diese Methode zum Einstudieren von Instrumentalmusik in der Praxis erproben können.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat man in Italien Instrumentalmusik mit Hilfe von Textunterlegungen einstudiert. Dies belegt besonders eingehend ein Brief von Benvenuto Robbio Conte di San Raffaele, einem adligen Violinspieler aus dem Umfeld Giuseppe Tartinis, in welchem er die verschiedenen Schritte der Textunterlegung bei Instrumentalmusik beschreibt. Ausgehend von seinen Ausführungen hat Claire Genewein festgestellt, dass das damals eine gängige Praxis war. So haben etwa Domenico Corri, Francesco Geminiani und Giuseppe Tartini zum Einstudieren ihrer Instrumentalkompositionen Text und Gesang benutzt. Im Rahmen ihrer Dissertation hat Genewein diese nahezu vergessene Methode des 18. Jahrhunderts auch in ihrem Unterricht ausprobiert und erlebt welchen Einfluss sie auf Phrasierungen, Artikulation, Ausdruck und harmonische Vertiefung beim Einstudieren von Instrumentalmusik hat.

Claire Genewein, geboren in München, studierte Querflöte am Mozarteum in Salzburg, wo sie ihr Diplom mit Auszeichnung abschloss. 1998 erlangte sie das Konzertdiplom bei Philippe Racine an der Zürcher Hochschule der Künste, anschließend das Diplom für Alte Musik an der Schola Cantorum Basiliensis mit Hauptfach Flauto traverso, und den Master of Music am Royal Conservatorium in Den Haag bei Barthold Kuijken.
Im Zusammenhang mit ihrer Forschungsarbeit zum Doctor of Performing and Creative Arts, Promotion Juni 2014 mit dem Thema Vokales Instrumentalspiel in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Die Aufführungspraxis italienischer Instrumentalmusik in der Auseinandersetzung mit Vokalmusik und Text: Quellen und moderne Umsetzung, rekonstruierte sie gemeinsam mit Andrea Marcon die Oper L'Olimpiade von Baldassare Galuppi und brachte sie 2006 im Teatro Malibran in Venedig zur Aufführung (L'Olimpiade, DVD Dynamik 2009).
Claire Genewein arbeitet als Flötistin in verschiedenen Ensembles wie La Cetra, Venice Baroque Orchestra, L'Orfeo Barockorchester, Bachstiftung St. Gallen, Ensemble Miroir, L'Arcadia und Kammerorchester Basel. Seit Herbst 2006 lehrt Claire Genewein an der Anton-Bruckner-Universität in Linz (A) Traversflöte und historische Aufführungspraxis und seit 2010 an der Zürcher Hochschule der Künste.

Termin
Sa, 30.04.2016, 10:00‒17:00  Uhr
Veranstaltungsort
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Seminarraum Singerstraße Singerstraße 26 1010 Wien
Kartenpreise
Eintritt frei

Aktive Teilnahme nur für Studierende der MUK

Claire Genewein
Claire Genewein