Die Bibliothek macht sich auf den Weg in ein neues Zeitalter

Mo, 03.10.2005
  • MUK intern
Bibliothek Eingangsbereich
Bibliothek Eingangsbereich

Zeitgerecht zur Aufnahme der ersten Studierenden an die Konservatorium Wien Privatuniversität öffnet auch die neu gestaltete Bibliothek ihre Pforten. Neben den Bemühungen um die Schaffung von bequemem Informationszugang zum globalen Netz ...

... und zu namhaften elektronischen Nachschlagewerken werden aber auch weiterhin gedruckte Medien und Notenmaterial einsehbar und entlehnbar sein. Vor allem das Zeitschriftenangebot wurde immens erweitert und erlaubt den Studierenden raschen Einblick in die Fachliteratur.

Die Bibliothek macht sich auf den Weg, ein interessantes und einer Universität würdiges Angebot für alle Studierenden anzubieten. Dazu war es erforderlich, die alte Bibliotheksform (Thekenbibliothek mit Ausleihheftchen) in einen modernen Dienstleistungsbetrieb umzuwandeln. Auch die Ausstattung mit erforderlichen Materialien musste an neue Standards angepasst werden. Da die Bibliothek bisher überwiegend Notenmaterial, aber nur wenige Bücher und Zeitschriften anbieten konnte, wird es in den nächsten Jahren notwendig sein, den Bestand an Büchern und Zeitschriften unter Mithilfe der Lehrkräfte systematisch aufzubauen. Erste Schritte zur Realisierung dieses großen Projektes wurden bereits durch den Ankauf zahlreicher grundlegender Publikationen gesetzt.

Selbstverständlich ist es in Wien, wo es eine relativ hohe Dichte an Musikbibliotheken oder musikalischen Einrichtungen mit Bibliothek gibt, nicht nötig, nahezu idente Bestände aufzubauen. In diesem Zusammenhang ist eine intensivere Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Institutionen nötig, um den Studierenden einen möglichst breiten und raschen Zugang zu diversen Materialien bieten zu können. Ein erfreulicher Auftakt in Richtung einer intensivierten Kooperation unter den österreichischen Musikbibliotheken wurde bereits 2003 mit der Gründung einer Landesgruppe Österreich der IAML (International Association of Music Libraries, Archives and Documentation Centers) gesetzt. Die Einbindung in eine internationale Vereinigung bezweckt, dass über die rein österreichische Kooperation hinaus auch ein wünschenswerter Kontakt zu weltweiten Foren etabliert wird. Die Konservatorium Wien Privatuniversität ist dieser Landesgruppe bereits beigetreten. Ziel und Zweck dieses Schrittes ist die Intensivierung von Synergieeffekten und fachlicher Koordination sowie das Einbringen der Konservatorium Wien Privatuniversität in die internationale Landschaft der Musikbibliotheken. Es gibt auch eine gemeinsame Website (www.iaml.at), die eine Bündelung der teilnehmenden Institutionen nach außen gewährleistet. Die Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Musikalienbearbeitung der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare sollte in Zukunft ermöglichen, Probleme der Katalogisierung von Musikalien gemeinsam zu lösen. Auch eine koordinierte Erwerbungspolitik mit den einzelnen Mitgliedern wäre für die Zukunft wünschenswert. Angesichts vielfältiger Möglichkeiten an Informations- und Materialien-Beschaffung sollte ein besonderes Ziel darin bestehen, sich in bestimmten Nischensegmenten als erste Anlaufstelle zu positionieren.

Hand in Hand mit einer inhaltlichen wurde auch eine räumliche Modernisierung der Bibliothek umgesetzt. Die ersten Schritte des Umbaus in den bestehenden Räumlichkeiten wurden in den Sommerferien 2005 durchgeführt. Wir sind glücklich, den Studierenden bereits nach Beendigung dieser ersten Bauphase übersichtlich gestaltete Räume und nach Themen geordnete Regale mit möglichst benutzerfreundlicher Beschriftung bieten zu können. Auf diese Weise sollte es möglich sein, die benötigten Medien unbürokratisch und ohne Zeitverlust verfügbar zu machen. Rechercheplätze mit Internetzugang (zur Nutzung der wichtigsten Datenbanken für Musik und Theater) sollten das Auffinden der benötigten Dokumente erleichtern. Darüber hinaus ermöglichen die für die Studierenden eingerichteten Leseecken eine sofortige Einsicht in die ausgewählten Medien. Weiters ist ein zweiter Ausbauschritt angedacht, der in einer räumlichen Vergrößerung besteht. Auf diese Weise wird das Angebot der Bibliothek zusätzlich um eine Mediathek mit Hör- sowie Sehplätzen erweitert, was zweifellos in den Bereichen Gehörbildung und Interpretation, aber auch im Bereich der vergleichenden Forschung von Nutzen wäre.

Insgesamt werden wir bemüht sein, mit den oben beschriebenen Maßnahmen sowie einer engagierten und kontinuierlichen Weiterentwicklung jenen Anforderungen gerecht zu werden, die für eine Bibliothek an einer modernen Universität unabdingbar sind.

Nicola Benz


NEUERUNGEN IN DER BIBLIOTHEK

Freihandaufstellung
Bücher und Noten werden nach einer neuen Systematik aufgestellt. Sie sind für jeden Bibliotheksbenutzer frei zugänglich. Auf dem ehemaligen Gang, der nun in die neue Bibliothek integriert ist, wird Fachliteratur zu den Themen Musik, Tanz und Theater zu finden sein. Das Notenmaterial steht in den zwei ehemaligen Bibliotheks- und Ausleihräumen zur Verfügung.

Rechercheplätze
Für die Suche nach Literatur und Noten sind vier Rechercheplätze mit Internetzugang eingerichtet. Jeder Bibliotheksbesucher kann selbst nach den gewünschten Publikationen suchen, sowohl in den hauseigenen Beständen
als auch in den Datenbanken anderer Musikbibliotheken. Daneben sind auch wichtige Datenbanken wie etwa die Deutsche Nationalbibliographie Musik (DNB), die Internationale Datenbank für Noten und Verlagsartikel (IDNV), Grove Music Online, Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), Répertoire International de Littérature Musicale (RILM) und Répertoire International des Sources Musicales (RISM) über Internet zugänglich.

Zeitschriften
Es wurden zahlreiche Fachzeitschriften abonniert, die in einem eigenen Bereich zum Schmökern aufliegen. Diese sind allerdings nicht entlehnbar.

Benutzungsordnung
Ausleihfristen: Ein Medium kann für vier Wochen entliehen und schließlich, sofern es nicht vorbestellt ist, zwei Mal für jeweils weitere vier Wochen verlängert werden. Insgesamt können 20 Medien pro Benützer entliehen werden.
Mahngebühren: Seit September wird für jedes nicht zeitgerecht retournierte Medium pro Woche € 1,— Mahngebühr eingehoben.
Instrumentenverleih: Seit September gibt es im Instrumentenverleih gestaffelte Leihgebühren für Wochen-, Monats- und Semesterentlehnung.

Die ebenfalls vorgesehene online-Verwaltung des eigenen Benutzerkontos via Web-OPAC kann aus technischen Gründen voraussichtlich erst im Studienjahr 2006/07 eingerichtet werden.

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Die Oktoberausgabe der Zeitschrift kontra. widmet sich übrigens ganz dem Themenbereich "Bibliotheken - Archive des Wissens?".

Sichtbare Zeichen des Aufbruchs

Leichte Orientierung, Klarheit, Übersichtlichkeit und gute Belichtung lauteten die Vorgaben für den Umbau von Bibliothek und Studienreferat sowie für das neue Leitsystem, das mit Beginn des Wintersemesters 2005 vehement in der Konservatorium Wien Privatuniversität Einzug gehalten hat. Das Studienreferat erfuhr durch transparente und geräumigere Gestaltung des Eingangsbereichs eine Öffnung. Der gesamte Bereich von Bibliothek und Instrumentenarchiv wurde zu einer durchlaufenden offenen Raumstruktur vereinigt.
Für Planung und Durchführung des Umbaus zeichnen die Wiener Architekten Norbert Erlach, Stefan Hinterhofer und Christian Tintscheff verantwortlich.