Otto Wanke gewinnt Theodor Körner Förderpreis

Do, 16.05.2019
  • Alumni
Otto Wanke und Kuratoriumspräsidentin Renate Anderl © Christian Fischer
Otto Wanke und Kuratoriumspräsidentin Renate Anderl © Christian Fischer

Der talentierte MUK-Absolvent und Komponist überzeugte in der Kategorie Musik und Komposition mit seinem Projekt „The mirror of abiguity – ein multimediales Radiospiel“.

Am 10. Mai fand die Preisverleihung der Theodor Körner Förderpreise 2019 in der Sky Lounge der Universität Wien statt. Der Theodor Körner Förderungsfonds für Wissenschaft und Kunst wurde anlässlich des 80. Geburtstags des ehemaligen Bundespräsidenten von Arbeitnehmerorganisationen zur Förderung junger, noch nicht etablierter, WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen Österreichs erreichtet. Der Preis wird in den Kategorien „Musik und Komposition“, „Bildende Kunst und Kunstfotografie“, „Literatur“, „Medizin, Naturwissenschaften und Technik“, „Rechtswissenschaften“, „Sozial- und Wirtschaftswissenschaften“ sowie „Geistes- und Kulturwissenschaften“ verliehen.

Im Bereich Kunst durfte sich MUK-Alumni und Komponist Otto Wanke in der Kategorie „Musik und Komposition“ über den Sieg freuen. Mit seinem Projekt The mirror of ambiguity – ein multimediales Radiospiel konnte er den Beirat unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb überzeugen.

The mirror of ambiguity - ein multimediales Radiospiel 
Das multimediale Radiospiel The mirror of ambiguity bezieht sich inhaltlich auf Michel Foucalts Aufsatz Des Espace Autres (1967) und entwickelt die Idee von Foucalts parallelen Plätzen (Heterotopien) weiter. Dieses Projekt versucht das Genre des Radiospiels in Verknüpfung mit performativen sowie multimedialen Elementen neuartig zu gestalten. Auf der anderen Seite ist dieses Projekt ebenfalls mit der innovativen Entwicklung der Elektronik verbunden. 
Die Mehrdeutigkeit des Ursprungs von diversen Klangquellen spielt dabei eine grundlegende Rolle. Die menschliche Sprache wird durch das Ensemble und die Elektronik resynthetisiert. Die musikalischen Strukturen vernetzen sich mit Hilfe der Live Elektronik mit den Elementen der Sprache. Das Spektrum der Sprache enthält zahllose feine rhythmische Differenzierungen, welche dann mit auskomponierten Rhythmen kombiniert werden. Die klanglichen Analysen in MAX/MSP und PWGL heben jedoch ebenfalls die nonverbale Ebene der Sprache hervor, die in meine kompositorische Arbeit integriert ist. Dies bezieht sich auf die Tatsache, dass die rhythmischen sowie auch emotionalen Inhalte der Sprache nicht nur mit Semantik gebildet sind, sondern gleichermaßen von der spektralen Gestaltung geformt sind. Solche verborgenen Aspekte der Sprache werden in generativen Prozessen der Elektronik nach und nach aufgebaut. Die mannigfaltigen instrumentalen Klänge werden dabei als die Quelle für die sprachliche Resynthese verwendet. Die Trajektorie des Stückes kann als eine Metapher für Evolution und Aneignung der Sprache, die sich von Babygeschrei bis zu gehobenen Sprachkonstruktionen entfaltet, angesehen werden.


Wir gratulieren herzlich zu diesem Erfolg!

Weitere Informationen

Theodor Körner Förderungsfonds