Trash Music Vienna 1960—1990: Die andere Seite der Musikstadt

Mo, 03.10.2016
  • Wissenschaft und Forschung
  • Zeitgenössische Musik/Kunst
© Paul Lohberger
© Paul Lohberger

Das Institut für Wissenschaft und Forschung unter der Leitung von Susana Zapke widmet sich gemeinsam mit Al Bird Sputnik (Freier Autor und Pop-Archäologe/Trash Rock Archives) und Paul Lohberger (ORF Radio Ö1) der anderen Seite der Musikstadt Wien.

Referent Al Bird Sputnik führt anhand von Recording Artists, Songs und Orten, die bisher nicht unbedingt Teil des offiziellen Stadt-Images waren, durch drei Jahrzehnte der Musikstadt Wien. Dabei werden sittenlose Schauplätze, egozentrische Außenseiter, Hippies, Hausbesetzer und Girl-Gangs auf einer Talfahrt durch die abseitigsten Kapitel heimischer Pop- und Underground-Musik-Geschichte (ca. 1960—1990) präsentiert.

Ins Ohr gehen visionäre Tonaufnahmen, die vor jeder populären Kanonisierung gefeit und einzig dem Naheverhältnis zu einschlägigen Exploitation-Genres geschuldet sind: Rock-N-Roll, Beat, Folk, Psychedelic Rock, Progressive Rock, Dialektwelle (vulgo: „Austro-Pop"), Disco, Punk.

Die „Musikstadt Wien“ wird hier um eine unerwartete Facette reicher. Solche neuen Perspektiven sucht auch Interactive Music Mapping Vienna, das groß angelegte Forschungsprojekt der MUK, geleitet von Prorektorin Susana Zapke.
Eine Kartografie der Musikorte Wiens liefert in der Podiumsdiskussion die Basis zur Erweiterung des Horizonts der Musikstadt Wien. Dabei wird ein Plan des jüngeren Musikgeschehens erstellt und mit zahlreichen Tonbeispielen illustriert.

Figuren wie Mozart oder Strauss sind fixe Ankerpunkte der Kulturnation Österreich und der Musikstadt Wien, die moderne Strömungen stets in den Schatten stellten. Diese jungen Szenen allerdings werden seit der Jahrtausendwende immer genauer untersucht und dokumentiert. Die Lehrveranstaltung Die andere Seite der Musikstadt Wien erlaubt eine erstaunliche Ergänzung der traditionellen und repräsentativen Wien Geschichtserzählung.

Die diskursive Auseinandersetzung kann auch auf der körperlichen Ebene stattfinden, dafür steht eine Tanzfläche bereit.

Eine Veranstaltung des Instituts für Wissenschaft und Forschung der MUK.

Fr, 7. Oktober 2016, 17.00—20.00 Uhr
MUK.theater, Johannesgasse 4a, 1010 Wien
Eintritt frei. Für Studierende aller Fakultäten und externe Interessierte.

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